Trainingslager in Frankfurt/Oder am Helenesee
Trainingslager am Helenesee vom 19.10. – 23.10.2015
Durch den spontanen Einsatz von unserem Trainer Marc Gutsche, konnte der Mattentransport zum Helenesee, gemeinsam mit dem Ringerchef Manuel Fuentes, am Freitag, den 16.10. durchgeüfhrt werden.
Am 19.10. fuhren wir um 9:30 Uhr mit 5 Autos nach Frankfurt/Oder in das Eurocamp am Helenesee.
Vielen Dank für die reibungslose Hinfahrt an Betti, Michael Retzlaff, Detlev Tupat, Jasmine und Manuel Fuentes.
Als wir das Gelände des Eurocamps gegen 11:30 Uhr betraten, warteten wir noch auf diejenigen, die selbstständig hingefahren sind und bezogen derweil schon unsere Zimmer.
Franziska Horneburg war bereits mit drei Sportlern vor Ort.
Einquartiert wurden wir im Erdgeschoss und hatten einen Trakt für uns alleine.
Im 1. Stock waren die Asylanten untergebracht, die uns das ein oder andere Mal mit einem Trommelkonzert, gegen 1 Uhr in der Nacht, wachgehalten haben.
Nach dem Mittagessen um 13 Uhr (Hähnchenkeule mit Kartoffeln) wurden noch die restlichen Betten bezogen und für das erste Training vorbereitet.
Nach dem gemeinsamen Aufbauen der zwei Matten, begann dann das Training.
Das Training mit 24 Sportlern + einer Schlachtenbummlerin (Sophia Röhl) lief ziemlich gut.
An dieser Stelle Genesungswünsche an Sophia, die sich in Schweden das Schlüsselbein brach. Dennoch alle Achtung, dass sie mitgefahren ist!
Besonders erfreulich war die Teilnehmerzahl der Mädchen. 15 Mädchen und 9 Jungs, die viel Schweiß und auch das ein oder andere Tränchen verdrückten.
Vor dem Abendbrot wurde sich dann nochmal zurecht gemacht und die Trainingsklamotten wurden abgelegt. Nach dem Abendbrot versammelten wir uns alle im Konferenzraum und übten gemeinsam das Ringerlied ein. Wir wollten, dass jeder das Ringerlied bis zum Mittwoch kann und versprachen für jedes Zimmer einen kleinen Preis, sofern sie das Lied beherrschen. Bereits an diesem Abend konnte es eine Gruppe auswendig. Alle anderen lernten fleißig weiter.
Dann war auch schon Bett- bzw. Nachtruhe. Gerade unseren großen Mädels mussten wir noch beibringen, dass sich jeder an die Nachtruhe zu halten hat. Dies klappte nach zwei Nächten dann wunderbar.
Den Dienstag begonnen wir alle mit dem Frühstück um 8:30 Uhr und bereiteten uns auf das gemeinsame Training von 10-12 Uhr vor.
Neben einer kräftezehrenden Lauferwärmung, haben wir viel an unseren Techniken gearbeitet. An diesem Tag lag der Fokus besonders auf den Rumreißer und dem Überführen in die Bodenlage. Nach der Trainingseinheit verkündeten wir die Einteilung der Gruppen, sodass wir am Nachmittag in zwei Einheiten trainieren konnten.
Um 12:45 Uhr gingen wir dann zum Mittag. Es gab Sauerbraten.
Der Ringerchef bat Liam ins Zimmer und fragte ihn, ob er bereit sei, seiner Mutter einen kleinen Streich zu spielen. Er willigte ein und rief sie an. Eine schauspielerische Leistung vom Allerfeinsten. Man hätte denken können, dass er wirklich heult. “Mama, die sind alle voll gemein zu mir! Ich will nach Hause! Hol mich hier ab!”
Seine Mutter, die wir auf Lautsprecher gestellt haben, war fassungslos und man hörte nur ein unbeholfenes “Waaaaaas?”
Um die Situation aufzulösen fingen wir alle an zu lachen.
In seiner charmanten Art und Weise sagte Liam zu seiner Mutter: “Ich habe doch nur einen Witz gemacht”
Herrlich! 6 Jahre und schon so clever!
Die folgende Einheit begann um 14:30 Uhr mit den jüngeren Sportlern. Auf Grund der Sportler vom SV Luftfahrt und der Annalena Pohl aus Leipzig, konnten wir die Gewichtsklassen optimal zusammenstellen, sodass jeder 2-3 Trainingspartner hatte.
Somit konnten wir immer durch wechseln, ohne dass jemand zu kurz kommt.
Jeweils ein Paar hat den Kopfhüftschwung separat bei unserem Ringerchef Manuel gelernt.
Während einer Einheit (90 Minuten) sind immer drei bis vier Paare für je 15 Minuten zum Spezialtraining gerufen worden.
Bei den größeren Sportlern, welche von 16:00-17:30 Uhr trainierten, wurde ebenfalls der Rumreißer, sowie der Kopfhüftschwung trainiert.
Am Ende der Einheit waren einige sichtlich müde.
Wir bekamen am Dienstag noch Besuch von unserem 2. Vorsitzenden Harut Örs und unserem Kassenchef Frank Krey, sowie deren Frauen.
Sie blieben zum Abendbrot und übernachteten, nach einem gemeinsamen Spieleabend, im benachbarten Hotel.
Nach dem Frühstück am Mittwoch und der gemeinsamen Trainingseinheit verließen uns die vier bereits wieder.
Leider erkrankte Antonia, sodass sie den Tag über im Bett verbringen musste.
Neben dem Abschluss des Rumreißers, trainierten wir noch den doppelten Beinangriff.
In dieser Trainingseinheit ließen wir uns zudem noch zeigen, welche Bodentechniken die einzelnen Sportler beherrschen.
Zum Mittag gab es dann nicht, wie wir befürchteten, Milchreis mit Zimt und Zucker, sondern Hähnchenbrust und Kartoffeln. Wir freuten uns über das leckere Essen und lobten den Koch, dass sich das Essen deutlich gebessert hat.
Zur Einheit um 14:30 Uhr kamen wieder die etwas jüngeren. Leider nahm lediglich die Häfte der Gruppe fleißig am Training teil. Die andere Hälfte gab vor müde zu sein und keine Energie zu haben. Genau diese Sportler tobten aber im Anschluss an die Einheit im Flur und in deren Zimmer herum, sodass sie eine Strafeinheit nach dem Abendbrot bekamen.
Auch die größeren Sportler wirkten etwas müde, trainierten aber recht fleißig und verbesserten sich weiter.
Nach dem Abendbrot um 19 Uhr trafen wir uns wieder im Konferenzraum zur Überprüfung des Ringerliedes. Eine nach der anderen Gruppe musste vorsingen und zeigen, ob sie das Lied gelernt haben. Zur Belohnung gab es dann eine Box Gummitiere für die Gruppe.
Lediglich die jüngste Gruppe hatte ihre Probleme. Allen voran Liam, der erst 6 Jahre alt ist und weder lesen, noch schreiben kann, sang den Text fast fehlerfrei und laut mit. Leider konnten die 8/9-Jährigen und der 12-jährige Fabian nicht mithalten. Wir sagten Liam, dass er seine Gruppe motivieren solle, um die Box noch zu erhalten. Als die nächste Gruppe vorsang, boxte Liam dem Fabian auf die Schulter und sagte: “Hör doch zu!” So holte sich diese Gruppe noch Verstärkung von Jan Beckmann und übten das Ringerlied gemeinsam.
Abends kam die Gruppe zu uns ins Zimmer und sangen alle drei Strophen vor.
In den Donnerstag starteten wir mit einer unerfreulichen Nachricht.
Antonia musste abgeholt werden, da es ihr nicht besser ging.
Ein schönes Vorkommnis war allerdings die Ankunft unseres Trainers Marc Gutsche, der nach dem Frühstück sogleich die Erwärmung übernahm.
Wir stellten 4 Teams mit je 5 Sportlern zusammen und ließen diese in Mannschaftskämpfen gegeneinander antreten. Unsere Kampfrichterin Larissa leitete die Kämpfe auf der Matte sehr souverän und konnte somit noch weitere Erfahrungen sammeln.
Besonders hervorgestochen haben Liam, Amélie, Giulia und Thabea.
Liam, der mit seinen sechs Jahren der jüngste war, bezwang seine 2 Jahre älteren Gegner nahezu mühelos.
Amélie, die sich gegen Sophia und Elli (SVL) souverän durchsetzte, lieferte den Kampf des Tages gegen Annalena Pohl. Beinahe hatte Amélie sie mit einer Brustquetsche geschultert, aber die erfahrene Annalena, welche bereits über drei Jahre ringt, konnte sich nochmal befreien. Dieser Kampf endete mit 6:6, sodass wir hier keinen Sieger und keinen Verlierer küren konnten. Eine starke Leistung von beiden!
Giulia, die bisher nie eigene Angriffe in einem Turnier ausführte, überraschte heute jeden mit beherzten Angriffen. Sie konnte einen Sieg einfahren und wichtige Punkte für ihr Team erkämpfen.
Thabea feierte ein unglaubliches Comeback ins Turnierleben und besiegte sogar Lena Bellmann mit einem Kopfhüftschwung. Da hat sich das Üben bezahlt gemacht.
Aber auch jeder andere gab alles in jedem seiner Kämpfe! So konnten alle mit einem guten Gefühl die Mannschaftskämpfe verlassen.
Dann gab es auch schon Mittag. Spinat, Reis und Fisch sollten die Energiereserven wieder auffüllen.
Auf Wunsch der Kinder trainierten wir dann noch einmal Bodentechniken und spielten zum Abschluss viel, da dies die letzte Einheit für beide Gruppen war.
Hierbei möchte ich besonders Larissa Drews erwähnen, die so fürsorglich mit ihren Partnerinnen umgeht, wie kein/e Zweite/r.
Vor dem Nackenhebel hat sie die Haare von ihrer Trainingspartnerin beiseite getan und die Kapuze zurechtgerückt. Warum ausgerechnet ich sowas immer sehe, weiß ich nicht, aber es war ein schönes Bild und sorgte für lächelnde Gesichter in der Runde.
Zum Abendbrot nutzten wir dann das etwas bessere Wetter und grillten. Nach einem reichen Mahl, saßen wir am Lagerfeuer zusammen und sangen das Ringerlied, welches nun alle konnten.
Drei Luftfahrter reisten schonmal ab, da für Freitag keine Mitfahrgelegenheit gefunden werden konnte.
Die letzte Nacht stand an und alle waren erschöpft und müde, aber dennoch zufrieden und glücklich ein Teil des Trainingslagers zu sein.
Nach dem Frühstück wurde noch gepackt und die Matten abgebaut, die gegen 10 Uhr in den LKW geladen wurden. Der LKW wurde gefahren von Harut Örs. Jörg Hill und Detlev Tupat kamen zum Abholen. Danke für Euren Einsatz! Lediglich Franziska Horneburg machte sich mit ihren drei Sportlerinnen wieder auf den Weg zur Bahn.