Waltershausen
Am 23.11.2019 fuhren wir gegen 5:15 Uhr mit einem kostenlos zur Verfügung gestellten Bus von Peugeot und zwei PKW’s zum Turnier. Danke an Peugeot für die tolle Unterstützung! Ebenfalls ein großes Dankeschön an die mitgereisten Eltern, die uns und die Kinder sicher zum Turnier und wieder nach Hause beförderten.
Gegen 9:00 Uhr kamen wir dann endlich an der Halle an und konnten über die Waage gehen. Im Anschluss daran frühstückten die Kinder und machten sich warm, um für den Wettkampf gerüstet zu sein. Lynette Svoboda, Felia Wagner und Cedric Klug hatten an diesem Tag ihren ersten richtigen Wettkampf. Caroline Muhs, Mia Schabram, Emily Reimann, Lilly Böttger, Thore Lenz und Leon Wendler hatten alle schon mindestens zwei Wettkämpfe, aber eine solche Auswärtsfahrt hatten bisher die Wenigsten.
Es sollte ein spannender Tag werden, der viele Überraschungen bereit hielt.
Leon Wendler hatte das stärkste Teilnehmerfeld des gesamten Turniers. 14 Starter waren in seiner Gewichtsklasse vertreten. Er startete mit schnellen und gut ausgeführten Beinangriffen. Ein schneller Schultersieg zum Auftakt. Der nächste Gegner sah physisch ziemlich stark aus, aber Leon hielt grandios dagegen und erzielte die erste Wertung. Durch eine kleine Unsicherheit wurde er anschließend jedoch geschultert, sodass dieser Kampf leider beendet war. Im dritten Poolkampf zeigte Leon zu Beginn wieder seine Stärke und setzte einen richtig starken Beinangriff an. Dieser bescherte ihm zwei Punkte. Der Gegner konnte sich aber rausdrehen und Leon hielt leider die Beine des Gegners noch zu lange fest, sodass er sich aus der Rückenlage nicht mehr befreien konnte. Leon hat ein echtes Kämpferherz. Auch wenn er durch Unerfahrenheit diesen Kampf verlor, zeigt er immer wieder, was er leisten kann. Er geht ohne Furcht auf die Matte und gibt stets sein Bestes. Am Ende steht ein 8. Platz von 14 Teilnehmern, der nicht das widerspiegelt, was Leon gezeigt hat, aber die nächsten Turniere kommen und die Ergebnisse werden wieder besser sein.
Cedric Klug startete als jüngster Jahrgang in der D-Jugend und hatte gleich zwei ältere Gegner mit deutlich mehr Erfahrung vor sich. Den ersten Kampf verlor er noch ziemlich schnell, aber im zweiten Kampf hielt sich Cedric schon ziemlich tapfer und wehrte recht gut ab. Cedric durfte sich am Ende sogar über die Bronzemedaille freuen, die ihn mit Sicherheit weiter motiviert.
Thore Lenz war bereits im letzten Jahr in Thüringen dabei und wollte dieses Mal etwas mehr als nur dabei sein. Er verschlief zwar seinen ersten Kampf etwas und verlor nach wenigen Sekunden auf Schultern, aber dieser Kampf sollte gar nicht so entscheidend sein, wie der spätere Verlauf des Turniers zeigte. Im nordischen System mit fünf Teilnehmern musste Thore dementsprechend vier Kämpfe bestreiten. Kampf zwei und drei sicherte sich Thore durch wirklich gute Leistungen. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive zeigte er sein Können und schulterte seine Gegner letztendlich. Der letzte Gegner war dann aber noch eine Nummer zu hoch und somit standen zwei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto. Da Thores erster Gegner aber alle weiteren Kämpfe verlor, hatte dieser nur einen Sieg und spielte in der Wertung um die Medaillen keine Rolle. Somit bezwang Thore die wichtigen Gegner im Bezug auf die Platzierung und konnte sich am Ende sehr über seine Silbermedaille freuen.
Lilly Böttger kam leicht angeschlagen mit zum Turnier und wurde vorm Wettkampf noch etwas behandelt. Voll motiviert ging sie in den ersten Kampf und fackelte nicht lange. Nach einer Aktion war der Kampf bereits beendet und Lilly ging es sichtbar besser. Den zweiten Kampf führte Lilly bis zur Pause sehr souverän. In Runde zwei ließ Lilly nach und gab leichtfertig Wertungen ab, sodass sie diesen Kampf am Ende unnötig verlor. Somit stand sie im Finale um Platz drei, war aber gedanklich gar nicht richtig bei der Sache und trauerte noch dem verpassten Finaleinzug nach. Auch im kleinen Finale vergab Lilly leichtfertig die erste Wertung und konnte dann im Boden nicht mehr dagegen halten.
Ein vierter Platz und dementsprechend keine Medaille, die sie an diesem Tag hätte holen können.
Lynette Svoboda machte einen bärenstarken ersten Kampf und führte lange Zeit den Kampf an. In Runde zwei wurde die Gegnerin etwas mutiger und man sah Lynette die Unsicherheit an. Nichtsdestotrotz war der Kampf unfassbar spannend bis zur letzten Sekunde. Der Kampfrichter entschied mit dem Schlussgong auf eine Wertung für die Gegnerin, die etwas strittig war, aber man muss es wohl so akzeptieren. Damit verlor Lynette leider hauchdünn mit 14:13 nach Punkten. Alleine 13 Punkte im ersten Kampf zu sammeln ist schon stark, aber die Trauer über den verlorenen Kampf überwog. Trainerin Jasmine und das gesamte Team trösteten Lynette und bauten sie wieder auf. Im zweiten Kampf wurde Lynette plötzlich total unsicher und griff nicht mehr an. Nach einem hohen Rückstand in Runde zwei, kam aus der Trainerecke die Anweisung, dass sie noch einmal alle Kraft in einen Beinangriff stecken soll. Dies setzte sie wirklich hervorragend in die Tat um. Ein Beinangriff mit anschließender Bodentechnik und die Gegnerin rollte über die Schultern, blieb aber leider nicht liegen, sodass Lynette am Ende zwar nach Punkten verlor, aber wieder einmal zeigte, dass sie in den letzten Wochen viel gelernt hat. Einzig allein ihr Mut muss noch größer werden, um von Anfang bis Ende an sich zu glauben. In Kampf drei wartete die spätere Siegerin,die einen Kopf größer war. Wir erwarteten nicht sonderlich viel, da Lynette bereits ziemlich geknickt auf die Matte ging. Dennoch verteidigte sie gut und wollte sich keineswegs schultern lassen. Sehr beeindruckend, wie sie über vier Minuten der Gegnerin stand hielt und keinen Kampf vorzeitig verlor. Wir sind stolz auf diese Leistungen von Lynette, die eine ganze Menge Potenzial hat. 4. Platz
Emily Reimann, die zuletzt ihr Können nicht abrufen konnte und selten an sich geglaubt hat, hatte drei Gegnerinnen. Gleich im ersten Kampf das interne Vereinsduell gegen ihre Sportfreundin Mia Schabram. Emily ließ nur Mia agieren und so verlor sie den Kampf. Nach eindringlichem Gespräch mit Emily wurde versucht ihr klar zu machen, dass sie nur gewinnen kann, wenn sie an sich glaubt und selbst angreift. Dieses Gespräch schien angekommen zu sein, da Emily im zweiten Kampf wie ausgewechselt wirkte. Sie kämpfte wie schon lange nicht mehr und griff beherzt an. Noch in der ersten Runde schulterte sie ihre Gegnerin mit einem Hüftwurf. Auch im dritten Kampf wollte sie gewinnen und ging dementsprechend nach vorne. Ein weiter Sieg und damit die verdiente Silbermedaille. Endlich konnte sich Emily selbst für ihren Einsatz belohnen. Hoffentlich motiviert sie das für ihre weiteren Aufgaben.
Mia Schabram war in Topform. Bei diesem Turnier zeigte sie wieder einmal, dass sie ganz oben auf dem Podest stehen möchte. Sie ließ ihren Gegnerinnen keine Chance und sicherte sich damit souverän den 1. Platz.
Caroline Muhs hatte gleich im ersten Kampf eine gute Gegnerin. Caro wehrte leider nicht konsequent genug ab, sodass sie aus der Beinabwehr keine Punkte erzielte, aber zumindest auch keine abgab. Da Caro selbst zu passiv an den Kampf ranging, wurde die Gegnerin selbstbewusster und diese konnte den Kampf am Ende mit einer recht schmerzhaften Brustquetsche für sich entscheiden. Geknickt, aber deutlich motiviert es besser zu machen, ging Caro in den nächsten Kampf. Caro zeigte ihren unglaublich guten doppelten Beinangriff und hob ihre Gegnerin aus. Nach kurzer Zeit war dieser Kampf bereits beendet und Caro strahlte wieder. Im weiteren Turnierverlauf besiegte Caro auch ihre letzte Gegnerin mit einem technisch guten Beinangriff. Ihre Angriffe waren sogar so schön, dass mich andere Trainer darauf angesprochen haben und ihr eine große Zukunft prophezeiten, wenn sie so weiter mache. Ein toller zweiter Platz. Hoffentlich gibt es bald eine Revanche gegen die Siegerin aus dem ersten Kampf.
Last but not least:
Felia Wagner hatte ihren ersten richtigen Einzelwettkampf. Die Nervosität war deutlich sichtbar, aber dennoch ließ sich Felia nicht davon abhalten sofort anzugreifen. Ein wahnsinnig überzeugender Beinangriff und eine schnell angesetzte Bodentechnik später, gewann sie den Kampf auf Schultern. Im nächsten Kampf wartete eine Sportlerin aus Fulda, die dieses Turnier bereits zwei Mal gewann. Erstaunlicherweise merkt man Felia angesichts ihrer Körpergröße gar nicht an, dass sie zwei Jahre jünger ist, als ihre Gegnerin. Obwohl sie erst seit diesem Jahr trainiert, macht sie es auch den erfahrenen Sportlerinnen mit ihrer Kraft und Entschlossenheit sehr schwer. Der Kampf begann und Felia machte sogleich einen Beinangriff und war damit die einzige Sportlerin, die der späteren Siegerin einen Punkt abnehmen konnte. Die nächsten beiden Angriffe waren leider nicht gut vorbereitet, sodass die Gegnerin Felia abfangen konnte und Felia am Ende schulterte. Diese Niederlage machte Felia aber leider wieder unglaublich unsicher, sodass sie sehr ängstlich vor ihrem dritten Kampf war. Nach kurzer Motivationsrede ging sie dann auf die Matte und blendete ihre Angst aus. Sie dominierte mit guten Beinangriffen und konnte einen weiteren Sieg erringen. Der letzte Kampf stand an und Felia war etwas weniger nervös. Wenn sie auf der Matte steht, gibt es aber scheinbar nur den Weg nach vorne. Ohne groß zu warten griff sie die Beine der Gegnerin und marschierte los. Die Gegnerin fiel, Felia fasste um und setzte eine weitere Technik an. Felia musste nochmal neu ansetzen, da die Belastung nicht optimal war und die Gegnerin sich befreien konnte. Doch jetzt war es geschafft. Richtig stark. Drei Siege beim ersten Turnier und eine Silbermedaille.
Insgesamt konnte der VfL Tegel sogar den 5. Platz von 27 angetretenen Teams in der Mannschaftswertung holen.
Ein weiteres Dankeschön geht an unseren Sponsor Dan Wendler mit seinem Verein “Soziales Unikat EV“, der zum Abschluss unseren Kindern die Heimfahrt versüßte.
Gegen 16:20 Uhr fuhren wir dann in die Heimat zurück und kamen alle sicher und gesund um 20:10 Uhr an.
Besonders glücklich bin ich über die Unterstützung von Jasmine und unserem neuen Trainer Tristan. Beide leisten hervorragende Arbeit und die Kinder fühlen sich wohl. Alles in allem ein sehr schöner Wettkampf mit einem tollen Zusammenhalt. Wir gewinnen und verlieren auf der Matte zwar alleine, aber am Mattenrand warten unsere Sportsfreunde, die mit uns gemeinsam feiern oder uns motivieren, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist.
Danke für so viel Spaß, ein starkes Team und auf viele weitere, großartige Abenteuer.
Bericht Matti