Deutsche Meisterschaft weibliche Jugend
Der VfL Tegel hat erstmalig eine Deutsche Meisterin im Ringen.
Amélie Retzlaff wird Deutsche Meisterin bis 69kg in der A-Jugend (U17) und schreibt damit Vereinsgeschichte.
Nach zwei starken Siegen (gegen Thüringen und ihre Dauerkonkurrentin Patricia Bahn) stand Amélie bereits im Finale. Mit konzentrierter Kampfleistung und einer ordentlichen Portion Siegeswille hat sie diesen Finaleinzug perfekt gemacht.
Am Finaltag selbst wurde sie gut auf die Gegnerin eingestellt. Amélie war fit, fokussiert und bestens vorbereitet. Sogleich ging Amélie in Führung. Nach kurzer Zeit gab Amélie eine 2er Wertung ab. Beim Stand von 1:2 ging es in die Pause. Amélie wurde nochmal richtig eingestellt, sodass sie mehr Druck gemacht. Es passierte nun deutlich mehr im Kampf. Die Gegnerin griff beherzt zu ihrer Armklammer und beide kämpften verbissen. Nach dem Verlassen der Mattenfläche gab Amélie einen weiteren Punkt ab. (1:3) Amelie erhöhte das Tempo und den Druck auf ihre Gegnerin. Die Gegnerin setzte halb zum Wurf an, aber Amélie konterte geschickt und machte daraus eine 4er Wertung, da sie ihre Gegnerin in die gefährliche Lage brachte. (5:3) Auch die nächste Situation war wieder spannend und äußerst umkämpft. Annalena Landgraf machte nun mehr Druck und versuchte Amélie von der Matte zu schieben.
Im letzten Moment drehte sich Amélie, landete auf der Gegnerin und bekam eine 2er Wertung zugesprochen. Die gegnerische Ecke warf den Challenge Würfel, da sie die Bewertung der Aktion anzweifelten. Nach der Auswertung der Szene durch die Kampfrichter wurde entschieden, dass es bei der zwei bleibt und es gab noch einen Zusatzpunkt für Amélie, da die Challenge der Gegnerin verloren wurde. (8:3) Noch 49 Sekunden auf Uhr. Amélie verteidigte Klasse und blockte die Angriffsversuche der Gegnerin. Noch 16 Sekunden.. Amélie wurde ermahnt, dass sie nicht nur rückwärts gehen solle.
Die letzten zehn Sekunden.. Das ganze Team zählte laut runter und feuerte Amélie lautstark an. Zwei Sekunden vor Schluss gab Amélie noch eine 1er Wertung ab, da sie die Mattenfläche verließ. In den letzten beiden Sekunden ließ Amélie nichts mehr anbrennen.
Es war geschafft…
Deutsche Meisterin! Wahnsinn! Was für eine Leistung!
Wir sind unglaublich stolz und freuen uns bereits jetzt auf das nächste Jahr. 🙂
Auch die anderen Sportlerinnen zeigten starke Leistungen und präsentierten sich als tolles Team.
Sophia Langner, die 2021 und 2022 Silber holte, machte im Auftaktkampf leider ein paar technische Fehler und verlor knapp mit 1:3. Diese Niederlage wäre vermutlich vermeidbar gewesen, aber das Turnier lief erstmal weiter. Der folgende Kampf gegen Maria Drogoin wurde vorzeitig mit 11:0 Punkten gewonnen. Auch der nächste Kampf stellte für Sophia keine große Hürde dar und so gewann sie vorzeitig auf Schultern. Im letzten Poolkampf wartete Josefine Widmann aus NRW. Ein sehr enger Kampf, welcher sehr taktisch geprägt war. 29 Sekunden vor Ende (beim Stand von 1:1 – letzte Wertung für Sophia) entschieden die Kampfrichter plötzlich für eine Aktivitätszeit. Da die Aktivitätszeit aber 30 Sekunden lang geht, wurde die restliche Zeit plötzlich erhöht. Das wirkte alles andere als richtig. Sophia musste nun innerhalb der 30 Sekunden eine Wertung erzielen, ansonsten bekommt die Gegnerin den Punkt. Sophia gelang es nicht die Wertung zu erzielen, sodass sie am Ende äußerst unglücklich mit 2:1 unterlag. Sehr, sehr schade. Josefine wurde im späteren Verlauf Deutsche Meisterin. Alles in allem eine sehr starke Leistung, wenngleich es in diesem Jahr nicht ganz für eine Medaille gereicht hat.
Eine weitere starke Leistung zeigte Caroline Muhs als jüngerer Jahrgang in der B-Jugend. Unglaublich konzentriert ging sie in die Kämpfe, zeigte starke Beinangriffe und auch die Qualität ihrer Abwehr war bemerkenswert. Einem knappen 4:3 Auftaktsieg folgte ein starker Schultersieg. Im dritten Kampf wurde Caro wieder voll gefordert. Nach spannenden vier Minuten gewann Caro mit 4:2. Drei Siege bei der ersten Deutschen Meisterschaft – stark. Leider waren in ihrem Pool noch zwei weitere Sportlerinnen, die ebenfalls noch nicht verloren haben. Im vierten Kampf machte Caro die ganze Zeit Beinangriffe, wurde aber immer übertragen, sodass die Gegnerin die Punkte bekam. Hier fehlen noch ein paar technische Feinheiten, um diesen Kampf auch siegreich gestalten zu können. Im letzten Poolkampf wartete die spätere Deutsche Meisterin Luisa Schwald. Caro konnte zwar eine Wertung erzielen, war aber der Physis der Gegnerin noch nicht gewachsen. 10:1 Niederlage. Nach starken fünf Kämpfen stand Caro damit im Finale um Platz fünf. Damit ist sie von 16 Teilnehmerinnen bereits unter den besten sechs. Die Gegnerin im Finale war Janique Wolf. Caro verlor zur Mitteldeutschen beim Stand von 16:4 (für Janique) auf Schultern. Doch heute stand eine andere Caro auf der Matte. Caro kämpfte jede Situation aus, hielt dem größten Druck stand und gab keine Wertung ab. Nach vier Minuten überaus hartem Kampf gewann Caro mit 2:0 den Kampf und belegt damit einen grandiosen 5. Platz.
Bei Caro sehen wir eine Menge Potenzial für die nächsten Jahre, welche bereits in diesem Jahr vier Siege holte.
Magdalena Heinrich startete als jüngster Jahrgang in der A-Jugend. Nach einem starken und ungefährdetem 10:0 Erfolg, stand Magda der späteren Deutschen Meisterin aus Hennigsdorf gegenüber. Feenja war in den letzten Jahren schon häufiger Gegnerin von Magdalena. Trotz starken Kampf und super Aktionen, konnte Magdalena nicht gewinnen, aber den Kampf über die volle Zeit bringen. Eine deutliche Steigerung zur letzten Begegnung. Im nächsten Kampf wartete Anjali Arndt. Ein überaus knapper Kampf, den Magdalena hauchdünn mit 2:1 verlor und damit leider ausschied. Eine wirklich starke Leistung, wenngleich es für den großen Wurf noch nicht gereicht hat. Magdalena hat noch zwei Jahre in der Altersklasse und kann durch ihren Trainingsfleiß noch eine Menge erreichen. Platz 11 von 17
Emily Reimann konnte zwar nur einen Kampf gewinnen, aber die restlichen Ergebnisse spiegeln nicht ihre tatsächliche Leistung wider. Sie hat viele Situationen richtig stark ausgekämpft und war einige Male toll am Bein dran. Hin und wieder fehlt noch der letzte Wille, den Angriff bis zum Ende zu bringen, obwohl die Technik gut angesetzt wurde. Emily belegt Platz 8 von 13.
Mia Schabram machte starke Kämpfe, blieb bei der knappen Auftaktniederlage (2:2) aber leider unter ihren Möglichkeiten. Im zweiten Kampf zeigte sie einen wunderschönen Armdrehschwung, welcher mit vier Punkten belohnt wurde. Mia schulterte ihre Gegnerin mit diesem Wurf. Der dritte Kampf ging gegen die spätere Deutsche Meisterin Luisa Schwald. Hier war leider nichts zu holen. Im Kampf um Platz 9 gewann Mia durch Aufgabe ihrer Gegnerin. (Verletzung)
Sophia Schwart trat ebenfalls als jüngster Jahrgang in der A-Jugend an. Ähnlich wie bei Magdalena ist die Gewichtsklasse äußerst stark besetzt. Sophia griff zwar beherzt an, vollendete ihre Technik aber nur selten. Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen stand Sophia im Kampf um Platz 5. Durch eine Unachtsamkeit verlor Sophia und belegt damit den 6. Platz.
Auch die anderen Berliner Ergebnisse lassen sich sehen:
Edda Reinke – 2. Platz
Friederike Huth – 2. Platz
Mina Witt – 3. Platz
Sophie Handtmann – 4. Platz
Johanne Kunze 5. Platz
Levke Peter – 6. Platz
Clarissa Gromus 7. Platz
Leona Lackeit – 7. Platz
Eve Bogula – 13. Platz
In der B-Jugend belegt der Berliner Ringerverband den 3. Platz hinter Südbaden und Brandenburg.
In der Vereinswertung belegt der VfL Tegel den 3. Platz.
Danke für die tolle DM in Luckenwalde. Es war wieder ein schönes Event mit noch schöneren Ergebnissen.
Wir trainieren fleißig weiter und greifen beim nächsten Mal wieder an.
2024 sind wir dann im Saarland.